Brennraum (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Brennraum die Brennräume
Genitiv des Brennraumes
des Brennraums
der Brennräume
Dativ dem Brennraum
dem Brennraume
den Brennräumen
Akkusativ den Brennraum die Brennräume
 
[1] Links ist der Brennraum verdreckt, rechts nach der Wartung sauber.
 
[2] Holz brennt im Brennraum eines Kaminofens.
 
[3] Ein Zylinder eines Benzinmotors: Der Brennraum ist direkt unter der Zündkerze und über dem Kolben.
 
[3] Im Viertaktmotor wird 1. Gemisch in den Brennraum angesogen, 2. das Gemisch dort verdichtet, 3. das verdichtete Gemisch im Brennraum durch die Zündkerze entzündet, der Kolben wird nach unten gedrückt, 4. die Abgase aus dem Zylinder gelassen.

Worttrennung:

Brenn·raum, Plural: Brenn·räu·me

Aussprache:

IPA: [ˈbʁɛnˌʁaʊ̯m]
Hörbeispiele:   Brennraum (Info)

Bedeutungen:

[1] Technik: in Heizkesseln (meist stählerne) Kammer, in der eine Flamme Wasser erhitzt (meist für Heizung und/oder Warmwasser)
[2] in Kaminen und Kaminöfen Raum, in den Holz zum Verbrennen geschichtet wird
[3] Technik: in Verbrennungsmotoren der Raum, in dem die Zündung des Gemisches erfolgt
[4] Raum in einem Ofen, in dem Keramik gebrannt wird

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Stamm des Verbs brennen und dem Substantiv Raum

Synonyme:

[1] Brennerraum, Brennkammer, Feuerraum
[4] Brennkammer

Sinnverwandte Wörter:

[2] Hubraum

Oberbegriffe:

[1] Raum

Beispiele:

[1] Bei der jährlichen Wartung der Ölheizung ist eine Aufgabe für den Heizungsmonteur, den Brennraum von Schlacke zu befreien.
[1] [Pelletheizung:] „Vollautomatisch werden die Holzpellets in den Brennraum nachgeschoben und die anfallende Asche gesammelt.“[1]
[1] [Pelletheizung:] „Gleichzeitig sind sie ähnlich leicht zu bedienen: Die Pellets werden als Sackware in den integrierten Vorratsbehälter geschüttet und gelangen von dort vollautomatisch in den Brennraum.[2]
[1] „Entweder gibt ein nachgeschalteter Wärmetauscher die Wärme des Abgases an das Wasser ab, oder das Wasser bezieht in sogenannten Kesselgeräten seine Wärme direkt aus dem Brennraum.[3]
[1] „Wärmeerzeuger größerer Leistung bestehen zumeist aus einem zylindrischen Brennraum (Flammrohr) und den nachgeschalteten, aus einem oder mehreren Rohrbündeln aufgebauten Konvektionsheizflächen, die hinter, neben oder/und über dem Brennraum bzw. auch konzentrisch um den Brennraum angeordnet sein können.“[4]
[1] „Wenn dann der Kessel warm ist und der Brenner abgeschaltet wird, saugt der Schornstein kalte Luft durch den Brennraum. Der Kessel wird von innen ausgekühlt, ebenso das Kesselwasser. Abgeschaltet verwandelt sich der Heizkessel in einen Kühler.“[5]
[2] Offene Kamine haben einen zum Raum hin offenen Brennraum.[6]
[2] [Kaminofen:] „Experten raten, zunächst grobe Holzstücke in den Brennraum zu legen, darauf kleineres "Anmachholz" und Anzünder zu verteilen. Wichtig ist auch ausreichende Luftzufuhr.“[7]
[2] „Zudem sollte die Flamme frei abbrennen können und nicht gegen die Wände oder die Decke des Kamins schlagen/blaken. Auch das entzieht ihr Wärmeenergie. Deshalb sind die Brennräume modernerer Kamin schmal und hoch. Hier kann die Flamme frei lodern.“[8]
[2] „Wer richtig einheizt, verwendet mindestens zwei Jahre getrocknetes Holz, nur so große Scheite wie sie gut in den Brennraum passen und nicht zu viele auf einmal.“[9]
[2] „Das Herz des Ofens ist der Brennraum und die keramischen Züge. Durch sie strömen mehrere hundert Grad heiße Gase, die das Gestein von innen langsam erwärmen.“[10]
[2] „Holz wird als gasreicher langflammiger Brennstoff bezeichnet. Deshalb wird in der Planung der Brennraum des Holzgrundofens höher bemessen als beispielsweise bei einem mit Kohle befeuerten Kachelofen.“[11]
[3] [Dieselmotoren:] „Im Zylinder wird die angesaugte Luft durch den Kolben so hoch verdichtet (bis zu 50 bar) und dadurch erhitzt (etwa 800 °C), dass sich der eingespritzte Kraftstoff von selbst entzündet. Dann steigen Druck und Termperatur im Brennraum, der Kolben wird nach unten getrieben und leistet Arbeit.“[12]
[3] „Beschleunigt ein Dieselfahrzeug oder quält es sich einen Berg hoch, wächst die Tröpfchengröße, die in den Brennraum eingespritzt wird. Die Verbrennung wird unsauber und schwarzer Qualm entsteht - und damit Feinstaubpartikel und Stickoxide.“[13]
[3] „Die Einlassventile lassen frisches Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum, welches dort durch die Zündkerze entzündet und verbrannt wird.“[14]
[3] „[…] weil sich Lamborghini für den Zwölfzylinder aus dem Countach entschied, der aber mit einem Bruttogewicht von 3,5 Tonnen konfrontiert wurde, gurgelten zwischen 20 und 42 Liter Richtung Brennraum. Immerhin pro 100 Kilometer.“[15]
[3] „Lénoirs Gasmotor funktionierte, war aber noch nicht besonders leistungsfähig, weil er das explosive Gemisch nicht verdichtete und somit die Füllung des Brennraums sehr gering blieb.“[16]
[3] „Erdgas kann im Brennraum hoch verdichtet werden, verbrennt ruhiger und mit weniger Rückständen als Benzin oder Diesel.“[17]
[4] „Die Feuerung und der Brennraum, in dem die Töpfe stehen, sind hintereinander angeordnet. Der Brennraum liegt in der Regel höher, als die Feuerung, er hat häufig einen ansteigenden Boden und am hinteren Ende eine Zugöffnung.“[18]
[4] „Wie schon erwähnt ist der Temperaturausgleich bei Ofengrößen bis zu etwa 3 m³ Brennraum gewährleistet, natürlich spielen dabei das Besatzgewicht, die Aufheizzeit und die Haltezeit bei Hochtemperatur eine große Rolle.“[19]
[4] „Von dem zweiten Ofen wurde nur der Brennraum in etwa einem Viertel angeschnitten, in dem neben Fragmenten der Lochtenne Keramik, aber auch Schlackereste gefunden wurden […].“[20]
[4] „Salvador dos Santos hat einen eigenen Ofen für die schwarze Keramik. Dieser besitzt einen Brennraum von etwa 1,2 m³.“[21]
[4] „Die Flamme steigt direkt in den Brennraum und entweicht dann in den Kamin. Wir führen als Beispiel einen Ofen zum Brennen von Steingut an, welcher unter dem Namen "Ofen von Creil et Montereau" sehr bekannt ist […].“[22]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: verrußter Brennraum
[1] mit Verb: den Brennraum reinigen
[2] in Kombination: Kohle in den Brennraum schaufeln
[3] mit Verb: (Kraftstoff) in den Brennraum einspritzen
[3] mit Substantiv: Ventile über dem Brennraum

Wortbildungen:

Brennraumtemperatur

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Feuerraum“ (dort auch: Brennraum)
[3] Wikipedia-Artikel „Brennraum
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brennraum
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBrennraum
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Brennraum
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Brennraum
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Brennraum

Quellen:

  1. wissen.de – Lexikon „Pelletheizung
  2. Ofen oder Kessel. In: taz.de. 13. Oktober 2005, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 25. Juli 2021).
  3. Bernward Janzing: Wasser für die Holzreserve. Holzöfen – Geräte mit Wassertasche sind eine attraktive Lösung zur Deckung des Restwärmebedarfs von Solarhäusern. Zwei grundverschiedene Systeme bieten sich an. In: taz.de. 8. Oktober 2011, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 25. Juli 2021).
  4. Ernst-Rudolf Schramek: Taschenbuch für Heizung + Klimatechnik 07/08. 73, Oldenbourg Industrieverlag, 2007, ISBN 9783835631045, Seite 699 (Zitiert nach Google Books)
  5. Bruno Hake: Ölkrisenprogramm für Hausbesitzer. Vieweg+Teubner Verlag, 2013, ISBN 9783322878083, Seite 70 (Zitiert nach Google Books)
  6. Wikipedia-Artikel „Kamin#Offen_und_geschlossen“ (Stabilversion)
  7. Heizen mit Holz: Umweltfreundliche Alternative zu Öl und Gas. In: Norddeutscher Rundfunk. 16. November 2020 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  8. Björn Platz: Kaminöfen – Nebenwirkungen der Behaglichkeit. In: Bayerischer Rundfunk. 11. Januar 2017 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  9. Kaminbrände durch falsches Heizen. tirol.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, 5. Januar 2016, abgerufen am 26. Juli 2021.
  10. Handwerkskunst! Wie man einen Ofen baut. In: Bayerischer Rundfunk. 6. Juli 2021 (Redaktion: Gábor Toldy, URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  11. Jens Bumenthal: Strahlung sehr erwünscht. In: taz.de. 3. November 2001, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  12. wissen.de – Artikel „Der Dieselmotor
  13. Fabian Schmidt: Warum wird der Diesel nicht sauber?. In: Deutsche Welle. 22. September 2015 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  14. Andreas Keßler: Was tun? – Wenn die Steuerkette Ärger macht. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 4. Juli 2018 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  15. Bernd Kirchhahn: Kampfkoloss Hummer. heise.de/tp/, Heise Medien GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland, 27. Juli 2017, abgerufen am 26. Juli 2021.
  16. Susanne Päch, Herbert W. Franke: Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik – Der Viertaktmotor von Nikolaus August Otto. In: Bayerischer Rundfunk. 30. Oktober 2012 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  17. Maria Lesher: Gas tanken – Gas geben. In: taz.de. 27. September 2003, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  18. Uwe Lobbedey: Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich aus Südwestdeutschland. de Gruyter, 1981, ISBN 9783110003741, Seite 167 (Zitiert nach Google Books)
  19. Sprechsaal für Keramik, Glas, Email, Silikate. 103, 1970, Seite 87 (Zitiert nach Google Books)
  20. Jennifer Morscheiser-Niebergall: Die Anfänge Triers im Kontext augusteischer Urbanisierungspolitik nördlich der Alpen. Harrassowitz, 2009, ISBN 9783447060868, Seite 35 (Zitiert nach Google Books)
  21. Werner Tobias: Schwarze Keramik in Portugal. Ein Bericht über die Schwarzbrandkeramik. 2013, ISBN 9783848257706, Seite 151 (Zitiert nach Google Books)
  22. Albert Granger, Raymond Keller: Die industrielle Keramik. Ein chemisch-technologisches Handbuch. Springer, Berlin, Heidelberg 2013, ISBN 9783642911989, Seite 175 (Zitiert nach Google Books)
  23. Englischer Wikipedia-Artikel „combustion chamber
  24. Französischer Wikipedia-Artikel „chambre de combustion
  25. Italienischer Wikipedia-Artikel „camera di combustione
  26. Niederländischer Wikipedia-Artikel „verbrandingskamer