Blackfacing (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Blackfacing
Genitiv des Blackfacings
Dativ dem Blackfacing
Akkusativ das Blackfacing
 
[1] ein mit Blackfacing dargestellter Musiker

Anmerkung:

Das Wort „Blackfacing“ wurde zum Anglizismus des Jahres 2014 gekürt

Worttrennung:

Black·fa·cing, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈblɛkˌfɛɪ̯sɪŋ]
Hörbeispiele:   Blackfacing (Info)

Bedeutungen:

[1] Praxis der (häufig stereotypen) Darstellung dunkelhäutiger Menschen durch geschminkte hellhäutige Menschen

Herkunft:

Entlehnung vom Englischen blackface → en; zunächst als Fachbegriff in Theater- und Filmwissenschaften für die karikaturhafte, in der Regel dabei rassistische Darstellung dunkelhäutiger Menschen in Theaterstücken und Filmen etabliert, findet er mittlerweile auch allgemein Verwendung[1][2]

Synonyme:

[1] Blackface

Gegenwörter:

[1] Whitefacing

Beispiele:

[1] „Sie nehmen die Kritik am Blackfacing an: „Wir dachten, dass wir die Minstrel-Tradition kritisch umdrehen können“, sagt Intendant Khuon. “[3]
[1] „Nur eine "Null-Toleranz"-Position könne dazu führen, dass deutsche Theater von der Gepflogenheit des Blackfacing abrückten, so Norris.“[4]
[1] „Für Menschen, die in diesem Lande täglich als Fremde markiert und behandelt werden, ist es im Zweifel irrelevant, ob die ihnen durch Blackfacing, Schimpfworte oder Nicht-Repräsentation im Kulturbetrieb zugefügten Verletzungen aus der Naivität des scheinbar nichtwissenden „Wetten, dass …?“-Teams heraus zugefügt werden, mit der Intention des aufklärerischen Wallraffs oder in der böswilligen Absicht des bekennenden Rassisten.“[5]
[1] Unerhört fanden es viele Theatermacher_innen [sic], dass sie von Schwarzen Menschen aufgefordert wurden, auf die Praxis des „Blackfacings“ zu verzichten. Gemeint war das Schminken weißer Schauspieler_innen [sic] mit schwarzer Farbe.[6]
[1] „Auch das Argument, dass ‚Blackfacing‘ in seinen heutigen Ausprägungen untrennbar mit der rassistischen Praxis der Vergangenheit verbunden sei, wird durch die Sternsinger widerlegt. Die Diskriminierung der Schwarzen ging immer schon mit der Zuweisung einer dienenden Funktion einher. Aber die drei Heiligen sind Könige.“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBlackfacing

Quellen:

  1. James Fisher, Felicia Hardison Londré: The A to Z of American Theater: Modernism. Scarecrow Press, Plymouth 2008, ISBN 9780810870475, Seite 64
  2. Wikipedia-Artikel „Blackface
  3. Joanna Itzek: Debatte um Blackfacing am Theater. Eine Frage der künstlerischen Freiheit. In: taz.de. 22. März 2012, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 27. Januar 2015).
  4. Blackfacing-Debatte. Pulitzer-Preisträger fordert Boykott deutscher Bühnen. In: Spiegel Online. 19. Oktober 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 27. Januar 2015).
  5. Marie-Sophie Adeoso: Rassistisch auf mehreren Ebenen. „WETTEN, DASS..?“ IN AUGSBURG. In: Frankfurter Rundschau. 18. Dezember 2013, ISSN 0940-6980 (URL, abgerufen am 27. Januar 2015).
  6. Afro Shop, herausgegeben von Philipp Khabo Koepsell. Abgerufen am 27. Oktober 2015.
  7. Ewald Hetrodt: Die Angst vor dem schwarzen Mann. In: FAZ.NET. 18. Februar 2023 (URL, abgerufen am 19. Februar 2023).