Benutzer:Wamito/Projekte/Erstellung eines Wörterbuches

Zur Auswahl von Stichwörtern in einem Wörterbuch Bearbeiten

Allgemein Bearbeiten

Wörterbücher können aus Platz und Ökonomiegründen immer nur eine bestimmte Auswahl von Stichwörtern bieten. Folgend werden Beispiele gegeben, wie konkrete Wörterbücher diese Auswahl nach deren eigenen Angaben realisiert haben. Hieraus folgt insbesondere, dass aus dem Fehlen eines Eintrags nicht auf dessen Ungebräuchlichkeit oder dessen Nicht-Korrektheit geschlossen werden kann.[1]

Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, Mannheim 1961 Bearbeiten

„Das Wörterverzeichnis enthält Erbwörter, Lehnwörter, Fremdwörter und aus nichtdeutscher Sprache unverändert übernommene Wörter […] der Schriftsprache und der Umgangssprache, seltener der Mundarten. Es erfasst auch Wörter aus Fachsprachen […]. Für die Auswahl waren hauptsächlich rechtschreibliche und grammatische Gründe maßgebend. Aus dem Fehlen eines Wortes darf also nicht geschlossen werden, daß es ungebräuchlich oder nicht korrekt sei. Über den Grundwortschatz hinaus konnten von den Ableitungen und Zusammensetzungen außer den sehr gebräuchlichen nur folgende aufgenommen werden:

  1. von den Zeitwörtern mit Vorsilben
    1. diejenigen, deren zweiter Bestandteil als selbständiges Zeitwort nicht mehr vorkommt oder selten ist (Beispiele: abstatten, ablisten)
    2. diejenigen, deren Bedeutung vom Grundzeitwort stark abweicht (Beispiele: ausrasten, vorziehen)
    3. diejenigen, die gleich oder ähnlich lauten (Beispiele: abblasen und abblassen)
    4. diejenigen, bei denen über die Betonung, getrennte Schreibung usw. etwas Besonderes zu vermerken ist […]. (Beispiele: durchkreuzen, durchgekreuzt (kreuzweise durchstreichen); aber durchkreuzen, durchgekreuzt (zunichte machen))
  2. von den hauptwörtlichen Zusammensetzungen (Komposita) nur diejenigen, die besonders gebräuchlich sind oder als Beispiele für die Art der Bildung der Zusammensetzung dienen, z. B. Für den Gebrauch des Fugen -s […] oder für die Auslassung des e […]. (Beispiele: Hofanlage, aber: Friedhofskapelle; Abriegelung, Abrieglung.)
  3. von den Verkleinerungsformen auch -chen oder -lein nur diejenigen, deren Stammwort sich verändert oder von denen es verschiedene Formen gibt. (Beispiele: Hut, Hütchenn, Hütlein; Kind, Kindchen […] und Kinderchen; Kindlein […] und Kinderlein.)“[2]

„[...] Nach Lage der Dinge mußte sich also die Dudenredaktion bei dieser Neubearbeitung ganz dem inneren Ausbau des Werkes zuwenden. Dabei galt es zuerst, den Wortschatz zu überprüfen, d. h. veraltetes Wortgut zu streichen oder zu kennzeichnen neue Wörter aufnehmen.“[3]

Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache, 1993 Bearbeiten

„Die Herausgeber und die Redaktion sind allen Benutzern dankbar, die dem Verlag Vorschläge zur weiteren Verbesserung des Wörterbuchs mitteilen, denn „so eine Arbeit wird eigentlich nie fertig, man muss sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das Mögliche gethan hat“ (Johann Wolfgang von Goethe).“[4]

Duden Deutsches Universalwörterbuch, 6. Auflage, 2006 Bearbeiten

„Das Deutsche Universalwörterbuch will den aktuellen Wortschatz des modernen Deutsch möglichst umfassend darstellen, wobei sich Verlag und Bearbeiter der Tatsache bewusst sind, dass Vollständigkeit bei geschätzten 500 000 Wörtern der Alltagssprache und einer nach oben unbegrenzten Zahl von fachsprachlichen Fügungen schlechterdings unmöglich ist.“

„Verkleinerungsformen wurden nur aufgenommen, wenn sich durch sie der Stamm des Wortes verändert, z. B. Äffchen (↑ Affe) oder Döschen (↑ Dose).2


Nachweise Bearbeiten

Quellen:

  1. Vergleiche hierzu: Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, Mannheim 1961, Vorwort der Dudenredaktion vom 1. August 1961, Seite 5 f.
  2. Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, Mannheim 1961, Zur Einrichtung des Wörterverzeichnisses, II Auswahl der Stichwörter, Seite 9 f.
  3. Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, Mannheim 1961, Vorwort der Dudenredaktion vom 1. August 1961, Seite 5 f.
  4. nach: Compact Diccionario Didáctio Alemán – Para aprender alemán en alemán, Con la nueva ortografía alemana, (Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache), Barcelona 1993 (Oceano Langenscheidt Ediciones), ISBN 84-95199-49-1, Seite VIII „Lexikographische Vorbemerkungen“