-trächtig (Deutsch) Bearbeiten

Suffixoid Bearbeiten

Anmerkung:

In einem Kompositum mit -trächtig in der eigentlichen Bedeutung „Nachwuchs erwarten“, wie zum Beispiel in scheinträchtig, ist -trächtig kein Suffixoid, sondern das Adjektiv trächtig. Fleischer/Barz lehnen das Konzept der Affixoide (Suffixoide, Präfixoide) grundsätzlich ab und betrachten -trächtig mit der vom Adjektiv abweichenden Bedeutung „voll von“ als „gebundenen Stamm“, was in etwa dem gebundenen Lexem entspricht.[1]

Worttrennung:

-träch·tig

Aussprache:

IPA: [ˌtʁɛçtɪç], [ˌtʁɛçtɪk]
Hörbeispiele:   -trächtig (Info),   -trächtig (Info),   -trächtig (Info)

Bedeutungen:

[1] nachgestelltes Wortbildungselement für Adjektive, wobei das verwendete Substantiv zeigt, was das Potential/die Anlage zur Entwicklung hat, beziehungsweise wovon viel vorhanden ist

Sinnverwandte Wörter:

[1] -geladen, -schwanger

Beispiele:

[1] Ein skandalträchtiger Roman ist ein Roman, bei dem man vermuten kann, dass der Inhalt zu einem oder mehreren Skandalen führt.
[1] Eine fehlerträchtige Software neigt dazu, Fehler zu produzieren.
[1] An einem schicksalsträchtigen Abend geschieht viel und für die Zukunft Bedeutendes.

Wortbildungen:

devisenträchtig, erfolgsträchtig, fehlerträchtig, gefahrenträchtig, geschichtsträchtig, gewinnträchtig, konfliktträchtig, kostenträchtig, prestigeträchtig, publicityträchtig, renditeträchtig, schicksalsträchtig, schlagzeilenträchtig, skandalträchtig, symbolträchtig, unfallträchtig, verkaufsträchtig, verlustträchtig, zukunftsträchtig

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „-trächtig
[1] Duden online „-trächtig

Quellen:

  1. Wolfgang Fleischer, Irmhild Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. 4., völlig neu bearbeitete Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-025663-5 (e-ISBN 978-3-11-025665-9), Seite 61, 301.