Dieser Eintrag war in der 22. Woche
des Jahres 2013 das Wort der Woche.

erzwingen (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich erzwinge
du erzwingst
er, sie, es erzwingt
Präteritum ich erzwang
Konjunktiv II ich erzwänge
Imperativ Singular erzwinge!
erzwing!
Plural erzwingt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
erzwungen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:erzwingen

Worttrennung:

er·zwin·gen, Präteritum: er·zwang, Partizip II: er·zwun·gen

Aussprache:

IPA: [ɛɐ̯ˈt͡svɪŋən]
Hörbeispiele:   erzwingen (Info)
Reime: -ɪŋən

Bedeutungen:

[1] etwas (von jemandem) mit Zwang oder psychischem Druck erreichen

Herkunft:

etymologisch: von althochdeutsch arduingan → goh, mittelhochdeutsch ertwingen → gmherobern, bezwingen[1][2]
Wortbildungsanalyse: Derivation (Ableitung) des Verbs zwingen mit dem Präfix er-

Synonyme:

[1] durchboxen, durchbringen, durchdrücken, durchsetzen, forcieren

Gegenwörter:

[1] überzeugen, verführen

Oberbegriffe:

[1] zwingen, erreichen

Unterbegriffe:

[1] abringen, erpressen

Beispiele:

[1] „Damals kommentierten rund 36.000 deutsche Nutzer die neuen Regeln und erzwangen so eine Überarbeitung.“[3]
[1] „Zudem – so die zweite Hoffnung – könnte die Mittelschicht endlich Reformen in Afrikas kaputten Bildungs- und Gesundheitssystemen erzwingen.[4]
[1] „Niemand könne eine Idee erzwingen ‚und schon gar nicht die Offenbarung einer Idee‘.“[5]
[1] „Die Vorratsdatenspeicherung, die die EU-Kommission in Deutschland per Klage erzwingen will, steht derweil auf immer wackeligerem Boden.“[6]
[1] „Der Wettbewerb an einem Markt, der von wenigen, großteils staatlichen Fördergesellschaften beherrscht wird, lässt sich mit dem besten Kartellamt nicht erzwingen, denn dessen Macht hat (Staats-)Grenzen.“[7]

Redewendungen:

Liebe kann man nicht erzwingen, Liebe lässt sich nicht erzwingen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Geständnis, Versprechen, Zugeständnis erzwingen; eine Entscheidung erzwingen; einen Rücktritt erzwingen; gerichtlich, gesetzlich erzwingen; Gehorsam erzwingen; Neuwahlen erzwingen; jemandes Einverständnis, Einwilligung erzwingen; mit Waffengewalt erzwingen

Wortbildungen:

Erzwingen, erzwingend, Erzwingung, erzwungen

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erzwingen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erzwingen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalerzwingen
[1] The Free Dictionary „erzwingen
[1] Duden online „erzwingen

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erzwingen“.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 525, Eintrag „erzwingen“.
  3. Christiane Schulzki-Haddouti: Deutsche Nutzer erzwingen Änderung der Facebook-Regeln. In: Zeit Online. 28. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  4. Pierre-Christian Fink: Afrikas neue Mitte. Wirtschaftswachstum. In: Zeit Online. Nummer 16/2012, 16. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  5. Prominente beharren auf Urheberrecht. Geistiges Eigentum. In: Zeit Online. 5. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  6. Heribert Prantl: Deutschland lässt sich von der EU verklagen. Fehlender Kompromiss zur Vorratsdatenspeicherung. In: sueddeutsche.de. 25. April 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  7. Michael Bauchmüller: Spart Sprit!. Kommentar zum Anstieg der Benzinpreise. In: sueddeutsche.de. 21. März 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: aufzwingen, bezwingen, erzwungen