Wechsel (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Wechsel die Wechsel
Genitiv des Wechsels der Wechsel
Dativ dem Wechsel den Wechseln
Akkusativ den Wechsel die Wechsel

Worttrennung:

Wech·sel, Plural: Wech·sel

Aussprache:

IPA: [ˈvɛksl̩]
Hörbeispiele:   Wechsel (Info)
Reime: -ɛksl̩

Bedeutungen:

[1] das Austauschen von Personen oder Gegenständen
[2] eine regelmäßige Aufeinanderfolge von Ereignissen
[3] eine Veränderung in einem Zustand
[4] Wirtschaft: Wertpapier, das eine unbedingte Zahlungsanweisung des Gläubigers an den Schuldner enthält, an den Gläubiger oder einen Dritten eine bestimmte Summe zu zahlen
[5] Jägersprache: ein durch das Hin- und Herziehen des Wildes ausgetretener Pfad
[6] Bauwesen: im Dachboden-Bau eine waagrechte Unterbrechung eines Sparrens, zum Beispiel für ein Dachfenster

Herkunft:

Bildung auf germanisch -sla zu einer indogermanischen Wurzel *ṷeig- ‚Wechsel, Abwechslung, biegen, winden‘.[1] Bedeutung [4] kurz für Wechselbrief.[2]

Synonyme:

[1] Auswechseln
[2] Aufeinanderfolge
[3] Änderung
[5] Wildwechsel

Sinnverwandte Wörter:

[4] Schuldschein

Oberbegriffe:

[4] geborenes Orderpapier, Orderpapier, Urkunde, Wertpapier

Unterbegriffe:

[1] Briefwechsel, Depeschenwechsel, Doppelwechsel, Führungswechsel, Geldwechsel, Halbzeitwechsel, Kleiderwechsel, Koalitionswechsel, Luftmassenwechsel, Machtwechsel, Modellwechsel, Ölwechsel, Ortsnamenwechsel, Partnerwechsel, Pferdewechsel, Regierungswechsel, Reifenwechsel, Schichtwechsel (→ Urlauberschichtwechsel), Schulwechsel, Spielerwechsel, Sprachwechsel, Sprecherwechsel, Stoffwechsel, Themawechsel/Themenwechsel, Thronwechsel, Verlagswechsel
[2] Wortwechsel
[3] Akzentwechsel, Berufswechsel, Fahrplanwechsel, Farbwechsel, Haarwechsel, Imagewechsel, Jahreswechsel, Kurswechsel, Mondwechsel, Ortswechsel, Paradigmenwechsel, Perspektivenwechsel/Perspektivwechsel, Religionswechsel, Richtungswechsel, Seitenwechsel, Spurwechsel, Spurweitenwechsel, Stimmwechsel, Tapetenwechsel (übertragen), Vokalwechsel, Wetterwechsel, Wohnungswechsel, Wortartwechsel
[4] Eigenwechsel, gezogener Wechsel, Sichtwechsel, Solawechsel, Tratte
[5] Wildwechsel
[?] Frontwechsel

Beispiele:

[1] Viele Bewohner überlegen sich einen Wechsel zu einem anderen Energieversorger.
[1] Bei diesem minimalen Profil ist ein Wechsel der Reifen anzuraten.
[2] Wer im Süden wohnt, bekommt den Wechsel der Jahreszeiten nicht so deutlich mit.
[3] Nach der Übersiedlung müssen wir den Wechsel des Hauptwohnsitzes beantragen.
[4] Jeder Wechsel kann durch Indossament übertragen werden, auch wenn er nicht ausdrücklich an Order lautet.
[4] „Mit einem Wort, wir sandten ihr fünftausend Pfund in guten Wechseln, und sie erhielt sie sehr pünktlich.“[3]
[4] „Pierre unterschrieb den Wechsel, und von da an war die Prinzessin noch herzlicher gegen ihn.“[4]
[4] „Wenn ich die drei Wechsel akzeptieren wolle, sagte er, würde er mich zu seinem Kompagnon im Rindergeschäft machen.“[5]
[5] Der Ansitz sollte in der Nähe der benutzten Wechsel errichtet werden.
[6] Der Bauplan sieht den Einbau von Dachgauben vor, deshalb müssen Wechsel in die Dachsparren eingezogen werden.

Charakteristische Wortkombinationen:

[4] ein ungedeckter, geplatzter Wechsel

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: wechselhaft, wechselweise
Substantive:
Wechseldienst, Wechselfall, Wechselfieber, Wechselflexion, Wechselgeld, Wechselspannung, Wechselspiel, Wechselstrom, Wechselstube, Wechselwähler, Wechselwirkung
[4] Wechselausstellung, Wechselbürgschaft, Wechselgesetz, Wechselindossament, Wechselprotest, Wechselreiter, Wechselsumme

Übersetzungen Bearbeiten

[1–6] Wikipedia-Artikel „Wechsel
[1–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wechsel
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wechsel
[1–5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWechsel
[1–5] The Free Dictionary „Wechsel
[1–5] Duden online „Wechsel

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000626-9.
  2. Franz Rainer: Die wechsel-volle Geschichte von Tratte, Trassieren, Trassant und Trassat. In: Neuphilologische Mitteilungen 116(1), 2015, Seite 149–162 (online: www.jstor.org/stable/26372453), hier Seite 155. Rainer spricht sich ausdrücklich gegen die Herleitungsvorschläge der etymologischen Wörterbücher des Deutschen aus.
  3. Daniel Defoe: Das Leben, die Abenteuer und die Piratenzüge des berühmten Kapitän Singleton. Verlag Neues Leben, Berlin 1985, Seite 243.
  4. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 257. Russische Urfassung 1867.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band III. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 280.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Weichsel
Anagramme: schwele, wechsle, welches, welsche, Welsche