Strolch (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Strolch die Strolche
Genitiv des Strolchs
des Strolches
der Strolche
Dativ dem Strolch
dem Strolche
den Strolchen
Akkusativ den Strolch die Strolche

Worttrennung:

Strolch, Plural: Strol·che

Aussprache:

IPA: [ʃtʁɔlç]
Hörbeispiele:   Strolch (Info)
Reime: -ɔlç

Bedeutungen:

[1] kleinkriminelle Person
[2] kleiner, raffinierter Junge

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von italienisch (lombardisch) strolegh, strolch → it entlehnt, das auf „astrologo“ (im Sinne von „Scharlatan“) zurückgeführt wird. Die Etymologie ist nicht eindeutig geklärt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gauner, Spitzbube, Taugenichts
[2] Frechdachs, Lausbube, Schlingel, Stromer

Oberbegriffe:

[1] Person
[2] Junge

Beispiele:

[1] „Schon in der Hafenkneipe hatte er erkannt, daß ihm John auf der weiten Fahrt in die Arktis das einsame Dasein unter den Grobianen und den ausgemachten Strolchen seiner Besatzung als guter Kamerad erträglich machen konnte.“[2]
[1] „Er wollte anständig sein, aber da sind Schufte und Strolche und Lumpen, darum will Franz Biberkopf nichts mehr sehen und hören von der Welt, und wenn er Penner wird, er versauft den letzten Pfennig von seinem Geld.“[3]
[1] „Sooft ich wieder nach Padua kam, um mein Rechtsstudium zu beenden, wohnte ich bei ihm; aber jedesmal kränkte es mich, wenn ich Bettina mit dem Strolch sah, der sie heiraten sollte und für den sie mir nicht geschaffen zu sein schien.“[4]
[1] „Dieser Strolch war dreißig Jahre alt, rothaarig, sehr kräftig gebaut, ein rechter Bauer, der nur Mönch geworden war, um ohne körperliche Anstrengungen zu leben.“[5]
[2] Die kleinen Strolche haben uns wieder einmal einen Streich gespielt.

Wortbildungen:

strolchen

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Strolch
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Strolch
[1, (2)] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStrolch
[1, 2] The Free Dictionary „Strolch
[1, 2] Duden online „Strolch

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Strolch“, Seite 892.
  2. Juri Rytchëu: Traum im Polarnebel. 3. Auflage. Unionsverlag, Zürich [2009] (Originaltitel: Сон в начале тумана, übersetzt von Arno Specht), ISBN 978-3-293-20351-8, Seite 23.
  3. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 129. Erstveröffentlichung 1929. Kein Abschreibfehler: versauft.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 135 f.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 268 f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: chlorst