Dieser Eintrag war in der 47. Woche
des Jahres 2006 das Wort der Woche.

Rose (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Rose die Rosen
Genitiv der Rose der Rosen
Dativ der Rose den Rosen
Akkusativ die Rose die Rosen
 
[1] Rote Rose
 
[4] Kirchenfenster Rose

Worttrennung:

Ro·se, Plural: Ro·sen

Aussprache:

IPA: [ˈʁoːzə]
Hörbeispiele:   Rose (Info),   Rose (Info)
Reime: -oːzə

Bedeutungen:

[1] stacheliger Zierstrauch aus der Familie der Rosengewächse
[a] die ganze Pflanze
[b] ein Zweig mit Blüte
[2] Jägersprache: nackte rote Stelle im Gesicht wilder Hähne
[3] Jägersprache: der bleibende Teil an der Basis einer Hirschstange
[4] rundes Kirchenfenster
[5] kurz für die Wundrose (Erysipel)
[6] kurz für die Gürtelrose (Herpes Zoster)
[7] Tülle mit Sieb an der Gießkanne

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch rōse, althochdeutsch rōsa, aus lateinisch rosa entlehnt, durch die Oskisch vermittelt vom altgriechischen rhódon (ῥόδον) ‚Rose mit gefüllten Blüten‘ übernommen, auch äolisch bródon (βρόδον), führt auf altiranisch *wurdi ‚Blume, Rose‘,[1] vergleiche avestisch varǝδa, sogdisch ward, parthisch wâr, denn die Rosen werden in Persien seit Jahrtausenden kultiviert.[2]

Synonyme:

[4] Rosetté
[5] Wundrose, Rotlauf, Erysipel
[6] Gürtelrose
[7] Brause

Verkleinerungsformen:

Rosel, Rösel, Röslein, Röschen (davon Buschwindröschen, Dornröschen, Kohlröschen, Sonnenröschen, Weidenröschen, Windröschen)

Oberbegriffe:

[1] Strauch, Blume, Pflanze, Botanik, Biologie
[3] Stange, Geweih
[4] Fenster
[5, 6] Infektionskrankheit, Krankheit

Unterbegriffe:

[1] Ackerrose, Albarose, Apfelrose, Beetrose, Bergrose, Bodendeckerrose, Bourbonrose, Chinarose, Edelrose, Essigrose, Filzrose, Floribundarose, Gallicarose, Gartenrose, Gebirgsrose, Hechtrose, Hundsrose, Kaskadenrose, Kletterrose, Kratzrose, Kriechrose, Kulturrose, Miniaturrose, Nadelrose, Papierrose, Polyantharose, Portlandrose, Rabattenrose, Ramblerrose, Remontantrose, Schweigerose, Seerose, Stammrose, Strauchrose, Teehybride, Teerose, Wildrose, Zimtrose, Zwergrose
[5, 6] Gesichtsrose

Beispiele:

[1] „Ich habe eine Rose für dich gepflückt.“
[1] Früher wurden als Grabschmuck oftmals Rosen verwendet.
[1] Kosmetikprodukte mit Rosenextrakten pflegen die Haut besonders effektiv.
[1b] Zum Valentinstag schenken sich Liebespaare häufig Rosen.
[1b] „Die Dichterin der schönsten deutschen Liebesgedichte schenkte einer Freundin nach einem Streit eine rote Rose.“[3]
[2] Zur Balzzeit sind die Rosen besonders rot.
[3] Jetzt sind vom Geweih nur noch die Rosen übrig.
[4] Die Rose wird neu verglast.
[5, 6] „Meine Rose ist kaum auszuhalten.“
[7] „Bei anhaltender Dürre müssen die Bäumchen mit überstandenem, von der Sonne durchdrungenem Wasser aus einer Gießkanne mit Rose von sehr feinen Löchern, vor Sonnenuntergang oder Aufgang, jedoch nicht zu viel und nicht zu oft begossen werden, nie aber mit frischem Brunnenwasser.“[4]
[7] „Wenn der zur Saat bestimmte Weizen bereits abgemessen auf einen abgesonderten Haufen gebracht ist, wird er mit Schaufeln von zwei Personen überworfen, während die dritte diese Mischung mittelst einer Gießkanne mit Rose aus einer angemessenen Höhe auf den ganzen zur Saat bestimmten Weizen gießt; […]“[5]
[7] „Der Same wird im Forstgarten in Riefen gesät und bloß aus der Rose der Gießkanne angegossen.“[6]
[7] „Ach welche entsetzlichen Anklagen wurden da gegen Albert gemacht! und dann kam noch der Müller mit grimmigem Gesicht und der Knecht mit den leeren Hafersäcken und der Gärtnerbursche mit den verstopften Rosen der Gießkannen und Alle erklärten es sei nicht mehr auszuhalten mit dem bösen Buben.“[7]
[7] „Endlich sind zur Erdarbeit noch erforderlich: Garten- oder gewöhnliche Gießkannen mit Rosen, gewöhnliche Wasser- und Trinkkannen, Erdkörbe, Erdtragen, eiserne Rechen, und noch manche andere Gegenstände, die durch die Umstände bestimmt werden.“[8]

Redewendungen:

Keine Rose ohne Dornen – alles hat auch Nachteile
Die Rosen der Madonna
Auf Rosen gebettet sein – Im Überfluss leben, gut versorgt sein

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: gefüllte Rose (  Audio (Info)), gelbe Rose, rote Rose, weiße Rose
[1] mit Verb: eine Rose pflücken, jemandem eine Rose/Rosen schenken, Rosen schneiden (  Audio (Info))
[1] mit anderen Lemmata: Dorn, Hagebutte, Liebe, Stachel
[6] mit Verb: eine Rose besprechen

Wortbildungen:

Alpenrose, Bauernrose, Broccoliröschen, Christrose, Cistrose, Gürtelrose, Kompassrose, Neurose, Pfingstrose, rosa, Rosebud (Begriff, siehe Orson Welles), Rosenblüte, Rosenbogen, Rosenbusch, rosenfarben, Rosengarten, Rosengewächs, Rosenhag, Rosenholz, Rosenkohl, Rosenköpfchen, , Rosenkranz, Rosenöl, Rosenpaprika, Rosenquarz, rosenrot, Rosenschere, Rosenstar, Rosenstock, Rosenwasser, Rosenwurz, Rosenzucht, Rosenzüchter, Rosette, Rose von Jericho, Stockrose, Windrose

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Rose
[5] Wikipedia-Artikel „Erysipel
[6] Wikipedia-Artikel „Gürtelrose
[1–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „rose
[1–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rose
[1, 5, 6] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRose
[1, 3–5] Duden online „Rose

Quellen:

  1. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0, Seite 599.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 27.
  4. Anton Seyff: Die Landwirthschaftschule in ihrem ganzen Umfange. Jakob Dirnböck, Wien 1851, Seite 116 (Zitiert nach Google Books).
  5. Belehrungs- und Unterhaltungsblatt für den Landmann und kleinen Gewerbsmann Böhmens. Mit zwölf Abbildungen. Achter Jahrgang, Gottlieb Haase Söhne, Prag 1845, Seite 313 (Zitiert nach Google Books).
  6. Österreichische Reichsforstvereine (Herausgeber): Oesterreichische Vierteljahresschrift Fur Forstwesen,. XIII. Band, Wilhelm Braumüller, Wien 1863, Seite 490 (Zitiert nach Google Books).
  7. Emma Franz (Marie von Pelzeln): Des kleinen Albert Reue. A. Pichlers Witwe & Sohn, Wien 1865, Seite 14 (Zitiert nach Google Books).
  8. Franz Weiß (von Schleußenburg): Lehrbuch der Baukunst zum Gebrauche der k.k. Ingenieurs-Akademie. Erster Band, Wien 1820, Seite 35 (Zitiert nach Google Books).
  9. R. Clairbrook: Die Kunst die englische Sprache in kürzester Zeit und in Bezug auf Verständniß, Conversation und Schriftsprache durch Selbstunterricht sich anzueignen. A. Hartleben, Wien, Pest, Leipzig 1876, Seite 165 (Zitiert nach Google Books).
  10. http://www.wizlaw.de/html/polabisch.html

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Dose, Hose, kose, lose, Lose, Mose, Pose, Robe, rosa, Rosa, rosé, Rosé, Rosi, Ross, Rost, rote, tose
Anagramme: Eros, Oser, Sero, Sore