Robot (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f, m Bearbeiten

Singular 1 Singular 2 Plural 1 Plural 2
Nominativ die Robot der Robot die Roboten die Robote
Genitiv der Robot des Robotes
des Robots
der Roboten der Robote
Dativ der Robot dem Robot den Roboten den Roboten
Akkusativ die Robot den Robot die Roboten die Robote

Nebenformen:

[1] veraltet: Robat, Robate

Worttrennung:

Ro·bot, Plural 1: Ro·bo·ten, Plural 2: Ro·bo·te

Aussprache:

IPA: [ˈʁɔbɔt]
Hörbeispiele:   Robot (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltet, landschaftlich, besonders böhmisch, mährisch, auf feudalistische Verhältnisse bezogen: als eine Art Dienstleistung von (leibeigenen) Bauern für ihre Lehnsherren zu leistende körperliche Arbeit
[2] besonders österreichisch, veraltend: unentgeltliche Arbeit, die aus eigenem freien Willen und zwanglos im Umfang einer bäuerlicher Nachbarschaftshilfe oder im Dienst des Gemeinwesens geleistet wird
[3] österreichisch: (körperlich) schwere Arbeit

Herkunft:

Es handelt sich um ein Lehnwort, das über die spätmittelhochdeutschen Formen robāt → gmh und robāte → gmh[1][2] früh (ostmitteldeutsch in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, oberdeutsch in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts)[3] aus dem Slawischen[2] – vermutlich aus dem alttschechischen robota → csschwere, mühsame Arbeit; Fronarbeit, Frondienst, Knechtsarbeit, Untertanenarbeit[3][2][1] (vergleiche aber auch polnisch robota → plArbeit; Fronarbeit[2]) – entlehnt wurde[2].

Synonyme:

[1] Fron, Fronarbeit, Frondienst
[3] österreichisch umgangssprachlich: Hacken

Sinnverwandte Wörter:

[2] historisch: Subbotnik

Oberbegriffe:

[1] Dienstleistung

Beispiele:

[1] „Von diesen Mitteln und der Art und Weise, wie die Robot abgelöst werden könnte und sollte, will ich hier handeln, und dabei hauptsächlich jenes besagte Gesetz in Auge behalten; kann es aber auch nicht unterlassen, früher einiges über den Ursprung und die rechtliche Natur der Robot in den böhmischen Ländern, dann über deren Einfluß auf unsere Landwirtschaft zu sagen, um von meinen geehrten Lesern, besonders den Landleuten, besser verstanden zu werden.“[4]

Wortbildungen:

[1] roboten

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 7. Band Pekt–Schi, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04803-4, DNB 965409015, Seite 3213.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1402.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1190.
[2] Jakob Ebner: Duden Taschenbücher, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, ISBN 3-411-04983-9, Seite 265.
[1] Duden online „Robot
[1] Wikipedia-Artikel „Robot
[1] Deutsches Rechtswörterbuch „Robot
[3] Wikipedia-Artikel „Frondienst
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRobot
[1] Herders Conversations-Lexikon, Freiburg 1854–1857: „Robot
[1] Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Robot
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Robot“, Verweis auf „Robat, Robate
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Robot“ (Wörterbuchnetz), „Robot“ (Zeno.org)
[1] Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Robot

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite .
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite .
  3. 3,0 3,1 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Robot
  4. Franz August Brauner: Von der Robot und deren Ablösung für den böhmischen und mährischen Landmann. In böhmischer und deutscher Sprache. Verlag von Kronberger und Rziwnatz, Prag 1848, Seite 10 (Zitiert nach Google Books).

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Robot die Robots
Genitiv des Robots der Robots
Dativ dem Robot den Robots
Akkusativ den Robot die Robots

Worttrennung:

Ro·bot, Plural: Ro·bots

Aussprache:

IPA:
Namibia: [ˈʁobɔt]
Südafrika:[1] [ˈɹœʊbʌ̈t][2]
Hörbeispiele:
Namibia:
Südafrika:

Bedeutungen:

[1] Namibia; Südafrika (KwaZulu-Natal): mit Lichtsignalen ausgestattete Anlage, die zur Regelung des Verkehrs dient

Herkunft:

Entlehnung aus dem gleichbedeutend englischen robot → en[3][4]

Synonyme:

[1] Ampel, Verkehrsampel
[1] Deutschland amtlich: Lichtzeichenanlage
[1] Deutschland, Schweiz amtlich: Lichtsignalanlage
[1] Österreich amtlich: Verkehrslichtsignalanlage

Oberbegriffe:

[1] Anlage

Beispiele:

[1] „Die Autofahrer und die Zeitungen nehmen denn auch, was die Verkehrsampeln oder Robots — wie man hier sagt — anbetrifft, kein Blatt vor den Mund.“[5]
[1] „Im Jahre 1955 wurden die ersten Verkehrsampeln in Windhoek errichtet, man nannte sie aber prompt Robot, so wie man den Ausdruck von Südafrika her kannte.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Seite 116.
[1] Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Seite 112.
[1] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 26.

Quellen:

  1. „Da diese Fremdwörter immer englisch oder afrikaans ausgesprochen werden, in der geschriebenen Sprache auch die englische bzw. afrikaanse Orthographie beibehalten, habe ich mit einigen Ausnahmen nicht eigens auf die "fremde" Aussprache hingewiesen.“ Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 11.
  2. Nach Englischer Wikipedia-Artikel „South_African_English#Pronunciation“.
  3. Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Seite 112.
  4. Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 26.
  5. A.E. Johann: Groß ist Afrika. Vom Kap über den Kongo zur Westküste. Im Deutschen Verlag, Berlin 1939, Seite 85 (Zitiert nach Google Books).
  6. Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Seite 116.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: robbt, Roboter, robust