Dieser Eintrag war in der 18. Woche
des Jahres 2010 das Wort der Woche.

Portemonnaie (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Portemonnaie die Portemonnaies
Genitiv des Portemonnaies der Portemonnaies
Dativ dem Portemonnaie den Portemonnaies
Akkusativ das Portemonnaie die Portemonnaies
 
[1] ein schwarzes Portemonnaie

Alternative Schreibweisen:

Portmonee

Worttrennung:

Porte·mon·naie, Plural: Porte·mon·naies

Aussprache:

IPA: [ˌpɔʁtmɔˈneː], [ˈpɔʁtmɔˌneː], [ˌpɔʁtmoˈneː], [ˈpɔʁtmoˌneː]
Hörbeispiele:   Portemonnaie (Info), —, —
Reime: -eː

Bedeutungen:

[1] Accessoire: kleines Behältnis für das bei sich getragene Geld

Herkunft:

im 19. Jahrhundert Entlehnung des gleichbedeutenden französischen porte-monnaie → fr; dies ist zusammengesetzt aus porte → fr „trage“ und monnaie → frMünze, Kleingeld[1]

Synonyme:

[1] veraltend: Börse; Geldbeutel, Geldbörse, Geldtasche; Österreich: Börsl, Geldbörsl, Geldtascherl; veraltet: Geldsack; Geldkatze, Geldsäckchen; Geldsackel, Geldsäckel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Brieftasche

Oberbegriffe:

[1] Behälter, Behältnis

Unterbegriffe:

[1] Damenportemonnaie, Herrenportemonnaie, Lederportemonnaie

Beispiele:

[1] Kannst Du mir zehn Euro leihen? Ich habe mein Portemonnaie daheim liegenlassen.
[1] Mein Portemonnaie ist zerschlissen, ich sollte mir ein neues kaufen.
[1] „In Köln gibt es noch viele französische Wörter aus der Zeit der Besetzung durch Napoleon: Portemonnaie für Geldbörse, Plumeau für Federbettdecke, Trottoir für Bürgersteig.“[2]
[1] „Da zuckt er mit den Schultern und holt eine Visitenkarte aus dem Portemonnaie heraus.“[3]
[1] „Das Portemonnaie an sich wird also schon geliebt, die Füllung macht es nur noch bedeutender.“[4]
[1] „In einer Marktwirtschaft ist niemand und nichts so mächtig wie das Portemonnaie des Verbrauchers.“[5]
[1] „Dann aber holte er sein Portemonnaie heraus und gab mir fünf Mark und sagte, davon könne ich mir eine Kleinigkeit oder auch etwas zu essen kaufen.“[6]

Redewendungen:

[1] ein dickes Portemonnaie haben
[1] tief ins Portemonnaie greifen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein ledernes Portemonnaie, ein zierliches Portemonnaie; sein Portemonnaie ziehen/zücken; sein Portemonnaie verlieren; (Bargeld, Kreditkarte, Wechselgeld) ins Portemonnaie stecken

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1303
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1079
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 584
[1] Wikipedia-Artikel „Portemonnaie
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Portemonnaie
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPortemonnaie
[1] Duden online „Portemonnaie

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Portemonnaie“, Seite 713.
  2. Tom Buhrow, Sabine Stamer: Mein Deutschland - dein Deutschland. Rowohlt, Reinbek 2010, Seite 30. ISBN 978-3-498-00657-0.
  3. Steffen Möller: Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik, München 2012, Seite 99. ISBN 978-3-89029-399-8.
  4. Helge Jepsen: Frauenspielzeug. Eine beinahe vollständige Sammlung lebensnotwendiger Dinge. Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-38079-8, Seite 77.
  5. Hans-Heinrich Bass: Wie fair ist fairer Handel wirklich, Deutschlandradio Kultur, Im Gespräch, 11. Juni 2016.
  6. Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise. Roman eines Nachgeborenen. Luchterhand, München 2014, ISBN 978-3-630-87430-2, Seite 160.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Portechaise, Portefeuille, Portepee, Portmanteau-Morphem