Okkupation (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Okkupation die Okkupationen
Genitiv der Okkupation der Okkupationen
Dativ der Okkupation den Okkupationen
Akkusativ die Okkupation die Okkupationen

Worttrennung:

Ok·ku·pa·ti·on, Plural: Ok·ku·pa·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [ɔkupaˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:   Okkupation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] militärische Besetzung eines fremden Gebietes[1], bei der die Ausübung der Staatsgewalt für die Dauer der Okkupation von der vorhandenen auf die fremde Macht übergeht
[2] Völkerrecht, Kolonialismus: Begründung der Gebietshoheit auf bisher herrschaftslosem Gebiet
[3] Recht, insbesondere Sachenrecht: Aneignung herrenlosen Gutes[1]

Herkunft:

von lateinisch occupatio → la „Besetzung“[2]

Gegenwörter:

[1] Rückzug
[2, 3] Dereliktion, Besitzaufgabe, Eigentumsaufgabe

Unterbegriffe:

[1] Okkupation im Krieg: occupatio bellica; Okkupation im Frieden: occupatio pacifica

Beispiele:

[1] In den darauf folgenden 50 Jahren der japanischen Okkupation hörten die Einwohner Taiwans niemals mit ihrem Kampf gegen Japan und für die Wiedervereinigung mit dem Vaterland auf.
[1] „Im Fall der Okkupation eines Landes muss irgendjemand die Initiative ergreifen.“[3]
[1] „Auch unter der Okkupation strahlt die Lichterstadt mit unveränderter Kraft.“[4]
[1] „Sie kommen in der gesamten antiken Welt nur in Gebieten mit keltischer Bevölkerung, aber in der Zeit nach der römischen Okkupation vor, sie sind auch zum größten Teil gallischen Gottheiten gewidmet.“[5]
[1] „Ich kenne nur noch Verdunkelungen und den Bombenregen aus dem lichtlosen Dunkel, und dann Okkupationen und Furcht und Verstecken und Kälte.“[6]
[2] Es gab trotzdem gewisse Voraussetzungen für die rechtmäßige Okkupation von Polargebieten.
[3] Die Dereliktion bildet das Gegenstück zur Okkupation.

Wortbildungen:

Okkupator, okkupatorisch

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Okkupation
[1, 2] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Okkupation“ (Wörterbuchnetz), „Okkupation“ (Zeno.org)
[1, 3] Duden online „Okkupation
[1, 3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Okkupation“ auf wissen.de
[1] The Free Dictionary „Okkupation
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Okkupation“ auf wissen.de
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Okkupation
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOkkupation

Quellen:

  1. 1,0 1,1 DUDEN Band 5 - Das Fremdwörterbuch, Dudenverlag Mannheim/Wien/Zürich 1982, S. 537 ISBN 3-411-20905-4
  2. Wahrig Fremdwörterlexikon „Okkupation“ auf wissen.de
  3. Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 194.
  4. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 105.
  5. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 137.
  6. Erich Maria Remarque: Der Himmel kennt keine Günstlinge. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05236-7, Seite 28. Zuerst 1961.