Erbschaftssteuer (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Erbschaftssteuer die Erbschaftssteuern
Genitiv der Erbschaftssteuer der Erbschaftssteuern
Dativ der Erbschaftssteuer den Erbschaftssteuern
Akkusativ die Erbschaftssteuer die Erbschaftssteuern

Nebenformen:

Erbschaftsteuer

Worttrennung:

Erb·schafts·steu·er, Plural: Erb·schafts·steu·ern

Aussprache:

IPA: [ˈɛʁpʃaft͡sˌʃtɔɪ̯ɐ]
Hörbeispiele:   Erbschaftssteuer (Info)

Bedeutungen:

[1] Steuer, die in ihrer Höhe abgestuft nach dem Verwandtschaftsgrad mit dem Erblasser und der Höhe des Erbanfalls in einem Erbfall zu zahlen ist

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Erbschaft und Steuer sowie dem Fugenelement -s

Synonyme:

[1] Nachlasssteuer

Sinnverwandte Wörter:

[1] Erbanfallsteuer

Oberbegriffe:

[1] Steuer

Beispiele:

[1] Diese Erbschaftssteuer kostet uns sehr viel Geld.
[1] „Die Erbschaftssteuer mindert die Chancenungleichheit der nächsten Generationen.“[1]
[1] „»[…] Die Erbschaftsteuer ist ein Skandal, weil große Aktienpakete und Unternehmensanteile [Anmerkung: in Deutschland] weitestgehend von ihr befreit sind.«“[2]
[1] „In Deutschland ist die Vermögensungleichheit besonders hoch, und die Erbschaftssteuer kann da als Korrekturinstrument dienen.“[3]
[1] „Es ist […] unzulässig, größere Unternehmen weiter ohne konkrete Bedürfnisprüfung von der Erbschaftssteuer zu verschonen. Dem Verfassungsgericht waren die Bedingungen für Erben eines Betriebes zu lasch. Sie wollten eine Verschärfung und strengere Prüfauflagen.“[4]
[1] „»Wir haben keine vernünftige Erbschaftssteuer, wir haben keine Vermögenssteuer, wir haben stark abgesenkt Körperschaftssteuern.«“[5]
[1] „Vor mehr als zehn Jahren wurden die Steuerfreibeträge für die Erbschaftssteuer erhöht.“[6]
[1] „[…] das unverheiratete Paar [sollte] Folgendes beachten: Während Verheiratete im Erbfall einen Freibetrag von 500.000 Euro haben, zahlt ein unverheirateter Erbe 30 Prozent Erbschaftssteuer auf alles, was über seinen Freibetrag von 20.000 Euro hinausgeht.“[7]
[1] „»Bei der Erbschaftssteuer ist es so, dass Menschen in Deutschland, die mehr als 20 Millionen Euro erben, im Durchschnitt weniger als zwei Prozent Erbschaftssteuer zahlen. Die meisten zahlen gar keine Erbschaftssteuer, weil sie komplett freigestellt werden. Menschen mit weniger als 500.000 Erbschaft zahlen über zehn Prozent, und auch das kann nicht Sinn und Zweck eines Steuersystems sein, das manche Menschen deutlich signifikant besserstellt, gerade mit großen Vermögen.«“[8]
[1] „Erst ab einer Summe von 325.000 Pfund wird in Großbritannien Erbschaftssteuer fällig.“[9]
[1] „[…] auf den drei Inseln Guernsey, Jersey und Isle of Man müssen viele ausländische Unternehmen null Prozent Steuern zahlen, auch eine Kapitalertragssteuer und Erbschaftssteuer gibt es nicht.“[10]
[1] „95 Milliarden Franken werden im nächsten Jahr in der Schweiz vererbt. Fünf Mal mehr als noch 1990. Aber wenig gestiegen sind seither die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer: Viele Kantone haben sie für direkte Nachkommen ganz abgeschafft.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: die Erbschaftssteuer abschaffen / anheben / bezahlen / entrichten / reformieren / senken / streichen / umgehen
[1] mit Adjektiv: die anfallende / betriebliche / fällige Erbschaftssteuer, eine drohende / gerechte / hohe Erbschaftssteuer
[1] mit Substantiv: Abgeltung / Anhebung / Begleichung / Freibetrag / Reform / Senkung der Erbschaftssteuer

Wortbildungen:

[1] Erbschaftssteuerreform

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Erbschaftssteuer
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Erbschaftssteuer
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalErbschaftssteuer
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Erbschaftssteuer
[1] The Free Dictionary „Erbschaftssteuer
[1] Duden online „Erbschaftssteuer
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Erbschaftssteuer“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Erbschaftssteuer
[1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 1, Spalte 962, Artikel „Erbschaftssteuer“

Quellen:

  1. Nemanja Rujević: "Gleichheit ist keine Gleichmacherei". In: Deutsche Welle. 1. April 2019 (Interview mit Branko Milanović, Ökonom mit der Spezialisierung 'Soziale Ungleichheit', URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  2. Florian Diekmann, Marianne Wellershoff: Streitgespräch zum Grundeinkommen – "Es kann eben nicht jeder machen, wozu er Lust hat". In: Spiegel Online. 26. Dezember 2019, ISSN 0038-7452 (Aussage von Ralf Krämer, Sekretär beim ver.di-Bundesvorstand und Mitglied der Partei Die Linke, URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  3. Die Deutschen werden immer reicher. In: Deutsche Welle. 19. Oktober 2016 (Aussage von Markus M. Grabka, Mitarbeiter des DIW, URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  4. Charlie Grüneberg, Claudia Grimmer: Erbschaftssteuer-Reform – Karlsruhe könnte selbst durchgreifen. In: Bayerischer Rundfunk. 14. Juli 2016 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  5. Mario Dobovisek: Rentenexperte – Finanzierung der Grundrente „ein kleiner, kleiner Klecks“. In: Deutschlandradio. 22. Mai 2019 (Deutschlandfunk / Köln, Interview mit dem Journalisten und Autor Holger Balodis, Text und Audio, hörbar nur bis 19.12.2019 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  6. Mischa Ehrhardt: Omas Häuschen – Was vom Erbe übrig bleibt. In: Deutschlandradio. 16. August 2019 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Wirtschaft am Mittag, Text und Audio, hörbar nur bis 16.02.2020 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  7. Ehe ohne Trauschein – Tipps für Paare, die unverheiratet zusammenleben. In: Bayerischer Rundfunk. 10. Oktober 2019 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  8. Dirk-Oliver Heckmann: „Vermögensteuer ist sinnvoll, wenn sie nicht schadet“. In: Deutschlandradio. 27. August 2019 (Deutschlandfunk / Köln, Interview mit Marcel Fratzscher, Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter des DIW, Text und Audio, hörbar nur bis 27.02.2020 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  9. Cameron kontert Vorwürfe wegen Privatfinanzen. In: Deutsche Welle. 11. April 2016 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  10. Stephanie Höppner: Die Angst der Überseegebiete vor dem No-Deal-Brexit. In: Deutsche Welle. 28. September 2019 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).
  11. Michael Perricone: Mehr Geld für den Staat - Eine Erbschaftssteuer für die Klimajugend?. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 13. Dezember 2019 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2019).